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TP - B4
Sprühstrahl / Wand Interaktion bei instationärer Gasphase
project finished

Projektleiter: 
Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Bauer
Institut für Thermische Strömungsmaschinen (ITS)
Universität Karlsruhe (TH)
Kaiserstr.12
76128 Karlsruhe
Telefon: +49(0)721/608-3240
Telefax: 49(0)721/608-2767
E-mail:

Dr.-Ing. Klaus Dullenkopf
Institut für Thermische Strömungsmaschinen (ITS)
Universität Karlsruhe (TH)
Kaiserstr.12
76128 Karlsruhe
Telefon: +49(0)721 / 608-4183
Telefax: +49(0)721 / 608-8740
E-mail:

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Spicher
Institut für Kolbenmaschinen (IfKM)
Universität Karlsruhe (TH)
Kaiserstr.12
76128 Karlsruhe
Telefon: +49(0)721 / 608-2430
Telefax: +49(0)721 / 608-8578
E-mail:

  
Ergebnisse des Teilprojekts Veröffentlichungen
  

Zusammenfassung

Sprühstrahl / Wand Interaktion bei instationärer Gasphase

Schwerpunkt des hier beantragten Sonderforschungsbereiches ist die Weiterentwicklung effizienter und schadstoffarmer Verbrennungskonzepte für Gasturbinen und Verbrennungsmotoren. Die Verbrennung in Verbrennungsmotoren und Gasturbinen wird unter anderem von starken zyklischen und stochastischen Variationen der Gasgeschwindigkeit und Gemischinhomogenitäten bzw. Brennkammerschwingungen beeinflusst. Diese Instationaritäten üben auch auf die Interaktion von Tropfen bzw. Sprühstrahlen mit begrenzenden Wänden einen entscheidenden Einfluss aus. Dieser wird zusätzlich verstärkt durch die bei modernen Zerstäubungssystemen aus Gründen der Schadstoffreduktion stark reduzierte Tropfengröße.

Für relativ große Tropfen und stationäre Strömungsbedingungen wurden die Phänomene der Tropfen-Wand- bzw. Sprühstrahl-Wand-Interaktion am ITS und anderen Forschungsstellen bereits eingehend untersucht. Mit Hilfe von Einzeltropfenversuchen konnten bereits Korrelationen gefunden werden, die einen Zusammenhang zwischen den Eigenschaften der auftreffenden und der abfliegenden Tropfen herstellen. Auch der Einfluss erhöhter Wand- und Umgebungstemperaturen wurde dabei berücksichtigt. Eine Vielzahl von Untersuchungen beschäftigte sich mit der Interaktion von Sprühstrahlen mit Wänden unter realistischen Bedingungen, ohne allerdings den Einfluss einer instationären Gasphase zu berücksichtigen. Auch können allein durch die Untersuchung von dichten, polydispersen Sprays nur globale Informationen gewonnen werden, die für das physikalische Verständnis der Vorgänge und eine systematische Entwicklung von Modellen für die numerische Simulation als unzureichend erachtet werden.

Das Ziel dieses Projektes ist daher, die Wechselwirkungen zwischen kleinen Tropfen und Wänden mit und ohne Flüssigkeitsfilm mit Hilfe experimenteller Methoden zu analysieren und zur Erarbeitung geeigneter numerischer Modelle zur Verfügung zu stellen. Kleine Tropfen (<50mm), wie sie sowohl für die Benzin-Direkteinspritzung als auch für moderne Gasturbinen- Brennkammern von großer Bedeutung sind, erfordern allerdings eine neue Definition der Wandinteraktion. Bei diesen sehr kleinen und leichten Tropfen dominieren die Widerstandskräfte gegenüber den Trägheitskräften, weshalb jeglicher Einfluss der Wand auf die Gasphase bei der Betrachtung des Phänomens Tropfen-Wand-Interaktion berücksichtigt werden muss. So kann sich der Wandeinfluss einerseits durch die Wandgrenzschicht, die wiederum von periodischen Störungen und vom Turbulenzgrad der Strömung stark beeinflusst wird, bemerkbar machen. Andererseits bestimmt auch die von einem dichten Sprühstrahl induzierte und von der Wand beeinflusste Luftströmung die Tropfenbahn. Eine Interaktion von Tropfen mit der Wand kann also auch indirekt stattfinden, ohne dass die Tropfen mit der Wand in direkten Kontakt treten.

Um einen möglichst großen Gültigkeitsbereich der Korrelationen und Modelle für die verschiedenen Anwendungen zu erhalten, sind neben Veränderungen der Strömungsbedingungen in der Gasphase hauptsächlich Variationen des Auftreffimpulses und des Auftreffwinkels, der Oberflächenspannung der Flüssigkeit, sowie der Wandtemperatur und der Gasdichte notwendig. Für eine definierte Einstellung der Auftreffbedingungen sind zunächst Versuche mit monodispersen Tropfen bzw. Tropfenkollektiven erforderlich. Die Übertragbarkeit der daraus gewonnenen Erkenntnisse, Korrelationen und Modelle auf reale Sprühstrahlen sollen durch komplexe Experimente mit originalen Kraftstoffsprays überprüft werden. Gegebenenfalls müssen die Modelle aufgrund der Ergebnisse dieser Experimente systematisch erweitert werden.

Zur Erfassung der Phänomene werden optische bzw. laseroptische Mess- und Visualisierungsverfahren eingesetzt. Von entscheidender Bedeutung ist die Darstellung der Tropfentrajektorien bzw. der Strahlausbreitung. Um die hochgradig transienten Phänomene der Tropfen-Wand- Interaktion unter dem Einfluss einer instationären Gasphase erfassen zu können, müssen zeitlich und räumlich hochauflösende Messverfahren eingesetzt werden. Die jüngste Entwicklung einer digitalen High-Speed (HS) Kamera in Kombination mit einem ebenfalls neu entwickelten Diodengepumpten-YAG-Laser stellt das ideale System zur Bewältigung dieser Messaufgabe dar. Mit Hilfe geeigneter Auswertealgorithmen (Partikel Image/Tracking Velocimetry PIV/PTV) können über die qualitative Visualisierung hinaus quantitative Geschwindigkeitsinformationen gewonnen werden.

Für die Untersuchungen sind an beiden Forschungsstellen bereits Basisversuchsträger vorhanden. Während sich die Druckkammer des Instituts für Thermische Strömungsmaschinen durch seine ideale optische Zugänglichkeit auszeichnet, ist das Einhubtriebwerk des Instituts für Kolbenmaschinen hauptsächlich für Druck-, Temperatur- und Zylinderinnenströmungsvariationen geeignet. Durch die Kombination dieser Versuchseinrichtungen können oben beschriebene Parameter umfassend untersucht werden.

Mit Hilfe der so gewonnen Messdaten können Korrelationen und Modelle aufgestellt werden, die ein verbessertes physikalisches Verständnis der komplexen Vorgänge ermöglichen und gleichzeitig die Entwicklung dem Ziel einer zuverlässigen numerischen Simulation der instationären Gemischbildungs- und Verbrennungsvorgängen in modernen Verbrennungskraftmaschinen einen entscheidenden Schritt näher bringen. Damit kann ein entscheidender Beitrag zur Verbesserung des Wirkungsgrads bei gleichzeitiger Senkung der Emission toxischer Verbrennungsprodukte in Verbrennungskraftmaschinen geleistet werden.

Das Teilprojekt B4 ist eines von vier Teilprojekten innerhalb des Clusters „Transportvorgänge in Wandnähe“. Dementsprechend bestehen enge inhaltliche Verzahnungen zu den Teilprojekten B3 und A8. Für das Teilprojekt B3 werden Messdaten zur Validierung der Modelle geliefert. Im Teilprojekt wird der Wärmeübergang bei instationärer Strömung untersucht, der einen wesentlichen Einfluss auf die Tropfen-Wand-Interaktion hat.


  
Wissenschaftliche Mitarbeiter: 
Jürgen Pfeil
Telefon: +49(0)721/ 608-8522
Telefax: +49(0)721/608-8545
E-mail:

Armin Müller
Telefon: +49(0)721/ 608 -3634
Telefax: +49(0)721/ 608-8740
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